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Das Indianapolis-Rennen – 2 + 9 July 1916

The Austrian magazine „Allgemeine Automobil-Zeitung“ appers to have been able to report on automobile events, when War was raging in Europe. And as such, they covered the Indianapolis races during that time, although on a limited scale. Here are two short reports on the 1916 Indianpolis 300.

Text und Bilder mit Genehmigung von der Österreichische Nationalbibliothek – anno.ac.at anno.onb.ac.at
Text and jpegs with authorisation from the Austrian National Library – anno.ac.at anno.onb.ac.at

Allgemeine Automobil-Zeitung, XVII. Jahrgang, Nr. 27 + 28, Band II, 2.+ 9. July 1916.

Das Indianapolis-Rennen.

2. Juli 1916.
Notizen.
   „Der Große Preis von Indianapolis, das amerikanische Automobilbahn-Rennen, das heuer über 300 (statt wie früher 500) Meilen führte, wurde von Dario Resta (Peugeot) vor den amerikanischen Fahrern Anderson und Louis Disbrow gewonnen. Einen weiteren Sieg konnte Resta am 13. Juni auf der Automobilbahn von Chicago erringen, deren „Derby“ über 300 Meilen (482.300 Kilometer) er in 3 Stunden 2 Minuten 31 Sekunden davontrug. Ralph de Palma (Mercedes) endete in 3 Stunden 3 Minuten als Zweiter.

9. Juli 1916.
Das Indianapolis-Rennen.
   Der vorjährige Sieger im amerikanischen Grand Prix und im Vanderbilt-Rennen, Dario Resta, hat, wie schon kurz in der vorigen Nummer gemeldet, auch den Großen Preis von Indianapolis gewonnen, der am 80, Mai d. J, auf der 2½ Meilen (4022 Meter) langen Rennbahn entschieden wurde. Der Italiener, der übrigens ein Bürger der Vereinigten Staaten ist, steuerte, wie im Vorjahr, wo er hinter dem Mercedes-Veteranen Ralph de Palma auf dem zweiten Platz endete, einen Peugeot des französischen Großen Preises 1914; er bedeckte die auf 300 Meilen (482.790 Kilometer) beschränkte Strecke (in früheren Jahren waren es 500 Meilen) mit der mittleren Geschwindigkeit von 83.20 Meilen, nämlich 134 Kilometer, in der Stunde und siegte vor d’Alene (Duesenberg) und Mulford (Peugeot), die 2, beziehungsweise 3½ Minuten nach ihm durch das Ziel gingen. Der Vierte und der Fünfte, Christiaens (Sunbeam) und Barney Oldfield (Delage), kamen erst 12, beziehungsweise 13 Minuten später ein. Im Vorjahr hatte Ralph de Palma auf seinem Mercedes, dessen Nennung diesmal, weil verspätet abgegeben, nicht mehr zugelassen wurde, die 500 Meilen betragende Strecke mit der mittleren Geschwindigkeit von fast 90 Meilen (145 Kilometer) in der Stunde hinter sich gebracht.
   An dem diesjährigen Indianapolis-Rennen, das sich vor etwa 90.000 Zuschauern abspielte, nahmen 21 Wagen teil, die, in der Ordnung der bei den Auswahlbewerben erwiesenen Geschwindigkeiten ausgestellt, nach der Anfahrtsrunde hinter einem Führungswagen mit fliegendem Start entlassen wurden. Das Feld umschloss; 4 Peugeot, 2 Delage, 1 Sunbeam, 2 Maxwell, 3 Premier, 1 Duesenberg, 2 Frontenac, 1 Osteweg, 1 Ogren, 1 Peusun und 3 Crawford, demnach 7 europäische und 14 amerikanische Fahrzeuge.
   Rickenbacher (Maxwell) riss vor Aitken (Peugeot) und Resta (Peugeot) die Führung an sich und gewann bis zu 20 Meilen einen Vorsprung von mehr als 1000 Meter; gleich darauf jedoch setzte ihn ein Steuerschenkelbruch außer Kampf, Nach der 35. Meile hatte Aitken ein Hinterrad auszutauschen, was zwar nur 20 Sekunden erforderte, aber Resta gestattete, sich der Führung zu bemächtigen. Aitken behielt den zweiten Platz vor Henderson (Maxwell), Merz (Peugeot), d’Alene (Duesenberg), L. Chevrolet (Frontenac), Mooney (Premier), Le Cain (Delage), Christiaens (Sunbeam), Barney Oldfield (Delage) und Mulford (Peugeot). Die übrigen Wagen waren bereits überrundet. Ein nochmaliger Radwechsel Aitkens nach 50 Meilen erhöhte den Vorsprung Restas auf eine halbe Runde. Merz (Peugeot) blieb stecken und Aitken wurde, gleich Henderson (Maxwell), bis zu 100 Meilen, die Resta in 1 Stunde 7 Minuten 20 Sekunden bedeckte, von Chevrolet und d’Alene überholt.

   Während der folgenden 50 Meilen eroberte sich Aitken den zweiten Platz zurück, indes Mulford (Peugeot), der gewaltig aufrückte, den dritten in Beschlag nahm. Nach 170 Meilen hatte Aitken die Bahn zu verlassen, um einige Zündkerzen auszutauschen, Resta hielt nun gleichfalls an und wechselte in einer Minute den rechten Hinterreifen aus, wobei er noch Benzin und Oel einnahm. Aitken setzte zuerst das Rennen fort; er hatte jedoch seinen Wagen kaum wieder in schnellen Gang gesetzt, als ihn ein Ventilbruch zwang, die Waffen zu strecken. Resta behielt also die Spitze, er führte bei 200 Meilen, die er in 2 Stunden 18 Minuten 3 Sekunden erreichte, mit einer Runde vor Mulford (Peugeot) und dem Maxwell-Wagen Hendersons, dessen Steuerung inzwischen Rickenbacher übernommen hatte, D’Alene lag dichtauf an vierter Stelle vor Christiaens (Sunbeam) und Oldfield (Delage). Oldfield zeichnete sich nun durch einige sehr schnelle Runden aus. Auch d’Alene fuhr scharf draus los, er ging an Rickenbacher vorbei, und bei 150 Meilen entrang er Mulford den zweiten Platz. Rickenbacher fiel infolge eines längeren Haltens hinter Christiaens und Oldfield zurück, dann aber sollte sich die Ordnung nicht mehr ändern. Resta hielt leicht dem Ansturm d’Alenes stand und trug mit mehr als einer Runde den sicheren Sieg davon.
   Inzwischen hatten sich kurz nacheinander zwei Unfälle ereignet, die das Publikum stark in Aufregung versetzten. Rooneys Premier-Wagen war gegen den steinernen Bahn wall gerannt; das Fahrzeug überschlug sich und fing Feuer, Rooney erlitt einen Hüftenbruch und verrenkte sich die Schulter, indes sein Mechaniker sich schwere Brandwunden zuzog. Der Delage-Wagen Le Cains stieß gegen den gleichen Wall; sein Helfer wurde bewusstlos aufgehoben.
   Nachstehend die Ergebnisse des Rennens:
1. D. Resta (Peugeot) in 3 Stunden 34 Min. 17, Sek.; 2. d’Alene (Duesenberg) 3:30:15; 3. Mulford (Peugeot) 3:37:56; 4. Christiaens (Sunbeam) 3:46:30; 5. Oldfield (Delage) 3:47:19; 6. Henderson-Rickenbacher (Maxwell) 3:49:56; 7. Wilcox (Premier) 3:54:31; 8. Johnson (Crawford) 4:01:54; 9. Chandler (Crawford) 4:02:43; 10. Haibe (Osteweg) 4:03:10.
Die Preise der Veranstaltung beliefen sich auf 30,000 Dollar. Resta, der Sieger, gewann 12.000 Dollar, d’Alene 6000 Dollar und Mulford 3000 Dollar.

Das Rennen um den Großen Preis von Indianapolis wird seit dem Jahre 1911 regelmäßig gefahren. Es gilt als das bedeutendste Bahnrennen der Vereinigten Staaten. Nach traditionellem Gebrauch wird es alljährlich am 31. Mai, einem amerikanischen National-Feiertage, oder an dessen Vortage entschieden. Bis zum vorigen Jahre war für das Rennen eine Distanz von 500 Meilen (800 Kilometer) vorgeschrieben gewesen; heuer hat man sie, wie schon erwähnt, auf 300 Meilen gekürzt, da die Rennleitung erkannt hatte, dass das Interesse der Zuschauer im letzten Drittel des Rennens zu erlahmen begann. Die bisherigen Sieger des Indianapolis-Rennens sind: 1911 Harroun (Marmon); 1912 Dawson (National); 1913 Goux (Peugeot); 1914 Thomas (Delage); 1915 Ralph de Palma (Mercedes); 1916 Dario Resta (Peugeot).
   Die Durchschnittsgeschwindigkeit des Siegers hat sich von Jahr zu Jahr erhöht, erst in diesem Jahre ist ein Rückgang zu verzeichnen. Harroun fuhr im Jahre 1911 ein Tempo von 119 Kilometer pro Stunde, Thomas brachte es im Jahre 1914 auf 132 Kilometer in der Stunde und im Vorjahr erreichte Ralph de Palma mit 144 Kilometer pro Stunde die höchste bisher erzielte Durchschnittsleistung zu Indianapolis. Das Durchschnittstempo des diesjährigen Siegers ist um zwei Kilometer höher als das von Thomas im Jahre 1914.

Translation by DeepL.com
2 July 1916.
Notes.
   „The Indianapolis Grand Prix, the American motor race, which this year covered 300 miles (instead of 500 as in previous years), was won by Dario Resta (Peugeot) ahead of American drivers Anderson and Louis Disbrow. Resta scored another victory on June 13 at the Chicago motorway, where he won the “Derby” over 300 miles (482,300 kilometers) in 3 hours, 2 minutes, and 31 seconds. Ralph de Palma (Mercedes) finished second in 3 hours and 3 minutes.

9 July 1916.
The Indianapolis Race.
   Last year’s winner of the American Grand Prix and the Vanderbilt Race, Dario Resta, has, as briefly reported in the previous issue, also won the Indianapolis Grand Prix, which was decided on May 80 this year on the 2½-mile (4022-meter) race track.
 The Italian, who is also a citizen of the United States, drove a Peugeot from the 1914 French Grand Prix, as he did last year, when he finished second behind Mercedes veteran Ralph de Palma. He covered the 300-mile (482.790-kilometer) course (in previous years it was 500 miles) at an average speed of 83.20 miles, or 134 kilometers, per hour and won ahead of d’Alene (Duesenberg) and Mulford (Peugeot), who crossed the finish line 2nd and 3½ minutes behind him, respectively.
 The fourth and fifth, Christiaens (Sunbeam) and Barney Oldfield (Delage), finished 12 and 13 minutes later, respectively.
 Last year, Ralph de Palma had completed the 500-mile course at an average speed of almost 90 miles (145 kilometers) per hour in his Mercedes, which was not allowed to compete this time because its entry was submitted too late.
   This year’s Indianapolis race, which took place in front of around 90,000 spectators, featured 21 cars, which were lined up in order of the speeds achieved in the qualifying rounds and released behind a pace car after the formation lap. The field included four Peugeots, two Delages, one Sunbeam, two Maxwells, three Premiers, one Duesenberg, two Frontenacs, one Osteweg, one Ogren, one Peusun, and three Crawfords, for a total of seven European and 14 American vehicles.
   Rickenbacher (Maxwell) took the lead ahead of Aitken (Peugeot) and Resta (Peugeot) and gained a lead of more than 1,000 meters after 20 miles; but was immediately put out of action by a broken steering linkage. After 35 miles, Aitken had to replace a rear wheel, which only took 20 seconds but allowed Resta to take the lead. Aitken retained second place ahead of Henderson (Maxwell), Merz (Peugeot), d’Alene (Duesenberg), L. Chevrolet (Frontenac), Mooney (Premier), Le Cain (Delage), Christiaens (Sunbeam), Barney Oldfield (Delage), and Mulford (Peugeot). The remaining cars had already been lapped. Another wheel change by Aitken after 50 miles increased Resta’s lead to half a lap. Merz (Peugeot) got stuck and Aitken, like Henderson (Maxwell), was overtaken by Chevrolet and d’Alene up to 100 miles, which Resta covered in 1 hour 7 minutes 20 seconds.
   During the following 50 miles, Aitken regained second place, while Mulford (Peugeot), who had made a tremendous comeback, took third. After 170 miles, Aitken had to leave the track to replace some spark plugs. Resta also stopped and changed his right rear tire in one minute, while also refueling and adding oil. Aitken was the first to resume the race, but he had barely gotten his car back up to speed when a broken valve forced him to throw in the towel. Resta thus retained the lead, reaching 200 miles in 2 hours, 18 minutes, and 3 seconds, one lap ahead of Mulford (Peugeot) and Henderson’s Maxwell car, which had meanwhile been taken over by Rickenbacher. D’Alene was close behind in fourth place ahead of Christiaens (Sunbeam) and Oldfield (Delage).
 Oldfield now distinguished himself with some very fast laps. D’Alene also drove off sharply, passing Rickenbacher, and at 150 miles he wrested second place from Mulford. Rickenbacher fell behind Christiaens and Oldfield after a lengthy stop, but then the order remained unchanged.
Resta easily withstood d’Alene’s attack and secured victory by more than a lap.
   In the meantime, two accidents had occurred in quick succession, causing great excitement among the spectators. Rooney’s Premier car crashed into the stone wall, overturned and caught fire. Rooney suffered a broken hip and dislocated his shoulder, while his mechanic sustained severe burns. Le Cain’s Delage car crashed into the same wall and his assistant was carried away unconscious.
   Below are the results of the race:
1. D. Resta (Peugeot) in 3 hours 34 minutes 17 seconds; 2. d’Alene (Duesenberg) 3:30:15; 3. Mulford (Peugeot) 3:37:56; 4. Christiaens (Sunbeam) 3:46:30; 5. Oldfield (Delage) 3:47:19; 6. Henderson-Rickenbacher (Maxwell) 3:49:56; 7. Wilcox (Premier) 3:54:31; 8. Johnson (Crawford) 4:01:54; 9. Chandler (Crawford) 4:02:43; 10. Haibe (Osteweg) 4:03:10.
The prizes for the event totaled $30,000. Resta, the winner, won $12,000, d’Alene $6,000, and Mulford $3,000.
***
The Indianapolis Grand Prix has been held regularly since 1911. It is considered to be the most important track race in the United States.
. According to tradition, it is held annually on May 31, an American national holiday, or on the day before. Until last year, the race was run over a distance of 500 miles (800 kilometers); this year, as already mentioned, it has been shortened to 300 miles, as the race organizers recognized that spectator interest began to wane in the last third of the race. The previous winners of the Indianapolis race are: 1911 Harroun (Marmon); 1912 Dawson (National); 1913 Goux (Peugeot); 1914 Thomas (Delage); 1915 Ralph de Palma (Mercedes); 1916 Dario Resta (Peugeot).
   The average speed of the winner has increased from year to year, with a decline only this year. Harroun drove at a speed of 119 kilometers per hour in 1911, Thomas reached 132 kilometers per hour in 1914, and last year Ralph de Palma achieved the highest average speed ever recorded at Indianapolis with 144 kilometers per hour. The average speed of this year’s winner is two kilometers higher than that of Thomas in 1914.